Eine Reise in den Winter

In seiner Welt
in der der Mensch
als Täter überlebt
beschinden sich die Kinder um die Wette.

Beschirmt von guten Schuldknechten
sei junges Fleisch zur Lüge auserwählt:
Der Ehrgeiz,
ein Lichtbad im Spiegel der Mächtigen,
verwandelt das Staunen zu Neugier
und bald auch in schlichteste Gier.

Gezüchtigt von pfleglichen Schindern
üben sie lachend für spätere Siege:
Sie loben die Willigen dienlich
und niedern die Dienlichen gütigst!

Schinden und Dulden
im Gleichgewicht des Tathergangs
bedingen die lüsterne Ruhe von Waffenstillständen.

Ein wenig Unterbrechung von Gewalt,
wo Blatt und Wind sich begegnen,
absichtslos umwirkt von lachenden Sonnen,
die bäldlich im gütigen Winter ersaufen...

Die Gemeinen reisten immer schon in jenen Winter,
aus dem sie nie zurückkehrten...
Die Edlen bereisen den Winter mit Personal,
auch sie kehren niemals zurück...
Was sollten sie bloß darüber berichten?


Mit Untertänigkeit:
Rusitschker

Wilhelm Müller
und
Franz Schubert
gewidmet